So bereiten Sie Ihre Cloud-Infrastruktur auf die NIS2-Richtlinie vor

Die Richtlinie über Netzwerk- und Informationssysteme (NIS) und die kürzlich aktualisierte NIS2-Richtlinie wurden von der Europäischen Union (EU) eingeführt, um das Cybersicherheitsniveau der EU-Mitgliedstaaten nach den sich schnell entwickelnden und zunehmenden Cyberangriffen zu verbessern. Dieser Artikel bietet einen Überblick darüber, was von der NIS2-Richtlinie für Unternehmen und ihre Cloud-Infrastrukturen erwartet werden sollte.

NIS2 — Eine neue Grenze in der Cybersicherheit

Die 2016 eingeführte Richtlinie über Netzwerk- und Informationssysteme (NIS) war der erste große Vorstoß der EU zur Gesetzgebung im Bereich Cybersicherheit. Sie wurde mit dem Ziel ins Leben gerufen, dass die EU-Mitgliedstaaten als Reaktion auf die verstärkten Digitalisierungsbemühungen in den Infrastrukturen und die zunehmenden und sich entwickelnden Cyberangriffe in der digitalen Landschaft ein hohes gemeinsames Maß an Cybersicherheit erreichen.

Die NIS-Richtlinie wurde dann 2018 in allen EU-Mitgliedstaaten eingeführt. Aufgrund der unzureichenden und inkonsistenten Cyberresistenz in der gesamten EU und der Unfähigkeit, mit der sich schnell ändernden Cyber-Bedrohungslandschaft Schritt zu halten, führte die Umsetzung der NIS-Richtlinie jedoch zu fragmentierten Systemen.

Die EU schlug daraufhin die NIS2-Richtlinie als Ersatz für die NIS-Richtlinie vor, um die Sicherheitsanforderungen der EU-Mitgliedstaaten zu verschärfen und ein höheres und einheitlicheres Niveau der europäischen Cybersicherheit zu erreichen. Sie enthält einen neu erweiterten Anwendungsbereich für kritische und wichtige Sektoren, die Sicherheit der Lieferkette sowie strengere Anforderungen an Sicherheit und Meldung von Zwischenfällen, um nur einige Verbesserungen im Vergleich zur vorherigen NIS-Richtlinie zu nennen. Die NIS2-Richtlinie trat am 16. Januar 2023 in Kraft, und die EU-Mitgliedstaaten müssen ihre Maßnahmen vor dem 17. Oktober 2024 in nationales Recht umsetzen.

Entschlüsselung von NIS2-Zielen

Die NIS2-Richtlinie zielt darauf ab, die Mängel der NIS-Richtlinie zu beheben, sie an die aktuellen Bedürfnisse der europäischen Cybersicherheit anzupassen und sie zukunftssicher für die potenzielle Cyber-Bedrohungslandschaft zu machen. Es gibt mehrere Hauptziele, die NIS2 zu erreichen versucht.

Verbesserte europäische Cybersicherheitsstandards

Das Hauptziel der NIS2-Richtlinie besteht darin, die europäischen Cybersicherheitsstandards auf ein neues Niveau zu heben. Neue kritische und wichtige Sektoren und Schwellenregeln werden hinzugefügt, um sicherzustellen, dass wichtige Unternehmen über eine bessere Cyberresistenz gegen potenzielle Bedrohungen verfügen. Es umfasst auch zehn Schlüsselelemente, die Unternehmen implementieren müssen, wie z. B. die Sicherheit der Lieferkette und die Verschlüsselung. Unternehmen müssen Cybersicherheits- und Risikomanagementstrategien implementieren, wie z. B. Schulungen der Mitarbeiter zum Sicherheitsbewusstsein und Verfahren zur Vermögensverwaltung, um kritische Vermögenswerte zu identifizieren und zu sichern.

Zusammenarbeit zwischen den EU-Mitgliedstaaten

Um ein hohes gemeinsames Cybersicherheitsniveau zwischen den EU-Mitgliedstaaten zu gewährleisten, wird mit der NIS2-Richtlinie ein neues europäisches Netzwerk für Verbindungsorganisationen zur Cyberkrise (EU-Cyclone) eingerichtet, das die Koordination groß angelegter Cybersicherheitsvorfälle und den Informationsaustausch zwischen den Ländern unterstützt. Es verbessert auch die Zusammenarbeit innerhalb des CSIRT-Netzwerks (Computer Security Incident Response Team) und gestaltet gleichzeitig die notwendigen strategischen politischen Entscheidungen. Zur Koordinierung der Offenlegung von Sicherheitslücken wird eine Datenbank mit IKT-Produkten und -Diensten eingerichtet, die von der Agentur der Europäischen Union für Cybersicherheit (ENISA) betrieben und gepflegt wird.

Verbesserte Berichterstattung über Sicherheitsvorfälle

Die NIS2-Richtlinie führt verbesserte Anforderungen für Unternehmen zur Meldung von Sicherheitsvorfällen ein. Sie schreibt einen Risikomanagementansatz vor, der eine Mindestliste grundlegender Sicherheitselemente, die angewendet werden müssen, sowie genauere Informationen zur Meldung von Sicherheitsvorfällen umfasst. Die betroffenen Organisationen haben 24 Stunden Zeit, um dem CSIRT oder den zuständigen nationalen Behörden eine Frühwarnung zu übermitteln, sobald sie zum ersten Mal von dem Vorfall erfahren. Anschließend haben sie 72 Stunden Zeit, um einen Vorfall zu melden. Der endgültige Bericht über Sicherheitsvorfälle ist innerhalb eines Monats fällig

Welche Unternehmen sind von der NIS2-Richtlinie betroffen

Die NIS2-Richtlinie erstreckt sich auf wichtigere und wichtigere Sektoren, wobei im Vergleich zur vorherigen NIS-Richtlinie ein neuer Schwellenwert für die Anzahl der betroffenen Unternehmen gilt. Unternehmen, die in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union ansässig sind oder dort tätig sind und grundlegende und wichtige Dienstleistungen erbringen, unterliegen nun der NIS2-Richtlinie mit den folgenden Spezifikationen:

Betroffene Sektoren

Die NIS2-Richtlinie könnte mehr als Tausende von EU-Unternehmen dazu veranlassen, die Richtlinie einzuhalten. In der Zwischenzeit könnten die EU-Mitgliedstaaten weitere kleinere Unternehmen mit hohen Sicherheitsrisikoprofilen identifizieren, die in den Geltungsbereich der neuen Richtlinie fallen.

Zeitplan für die Einhaltung der NIS2-Richtlinie

Die NIS2-Richtlinie muss bis zum 17. Oktober 2024 in nationales Recht für die EU-Mitgliedstaaten umgesetzt werden. Die EU-Mitgliedstaaten müssen bis zum 17. April 2025 eine Liste der betroffenen Unternehmen in den wesentlichen und wichtigen Sektoren im Geltungsbereich der NIS2-Richtlinie ermitteln und erstellen. Die Unternehmen müssen die nationalen Gesetze jedoch bis zum 17. Oktober 2024 einhalten, wenn es keine Nachfrist für das vollständige Inkrafttreten der nationalen Gesetze gibt.

Um sicherzustellen, dass wichtige Stellen die NIS2-Richtlinie einhalten, können die beauftragten Behörden regelmäßige oder gezielte Audits, Kontrollen vor Ort oder außerhalb des Unternehmens oder Anfragen nach Informationen, Dokumenten oder Nachweisen verlangen. Die Nichteinhaltung der NIS2-Richtlinie und ihrer Umsetzung in nationales Recht kann Strafen und Konsequenzen nach sich ziehen.

Folgen der Nichteinhaltung der NIS2-Richtlinie

Organisationen, die die NIS2-Richtlinie nicht einhalten, könnten von den zuständigen Behörden mit Strafen in folgender Form bestraft werden:

  • Verwaltungsstrafen in Höhe von maximal 10 Millionen Euro oder 2% des weltweiten Jahresumsatzes für wichtige Unternehmen oder 7 Millionen Euro oder 1,4% des weltweiten Jahresumsatzes für wichtige Unternehmen, je nachdem, welcher Betrag höher ist.
  • Zu den nicht monetären Abhilfemaßnahmen gehören Compliance-Anordnungen, verbindliche Anweisungen, Anordnungen zur Umsetzung von Sicherheitsüberprüfungen oder Anordnungen zur Meldung von Bedrohungen an die Kunden von Unternehmen.
  • Sanktionen für die obere Führungsebene, wie z. B. die Veröffentlichung von Compliance-Verstößen, die Benennung des für den Verstoß verantwortlichen Managements oder die Haftung für Führungspositionen, z. B. das Verbot der Ausübung von Führungspositionen.

Was muss auf die NIS2-Richtlinie vorbereitet werden

Je nach Reifegrad der Cybersicherheit kann es etwa 12 Monate dauern, bis ein Unternehmen die NIS2-Richtlinie einhält. Es gibt mehrere Dinge, auf die sich Unternehmen konzentrieren könnten, um sie bei der Einhaltung der NIS2-Richtlinie zu unterstützen.

  • Bewertung und Lückenanalyse: Beginnen Sie mit einer gründlichen Bewertung der aktuellen Cybersicherheitslage des Unternehmens. Identifizieren Sie, wie das aktuelle Unternehmen die Standards der NIS2-Richtlinie einhält, und ermitteln Sie Verbesserungsbereiche.
  • Priorisierung von Maßnahmen: Behandeln Sie auf der Grundlage der Ergebnisse der Bewertung die kritischsten Lücken und Probleme, die zuerst erkannt wurden, um sicherzustellen, dass keine kritische Sicherheitslücke das Unternehmen beeinträchtigen könnte.
  • Ressourcenzuweisung: Ermitteln Sie, welche Ressourcen, z. B. finanzielle, technologische und personelle Ressourcen, für die Einhaltung der Vorschriften benötigt werden und verfügbar sind.
  • Umsetzungsphase: Beginnen Sie mit der Umsetzung der notwendigen Änderungen zur Verbesserung der Cybersicherheit und zur Einhaltung der NIS2-Richtlinie. Dies könnte die Modernisierung der Technologie, die Überarbeitung der Richtlinien und die Verbesserung der Sicherheitsprotokolle beinhalten.
  • Schulungs- und Sensibilisierungsprogramme: Entwickeln Sie umfassende Schulungs- und Sensibilisierungsprogramme für das gesamte Personal des Unternehmens, in denen jeder seine Rolle bei der Erreichung und Aufrechterhaltung der Einhaltung der Vorschriften verstehen sollte.
  • Kontinuierliche Überwachung und Verbesserung: Die Einhaltung der Vorschriften ist ein fortlaufender Prozess und kein einmaliges Ereignis. Überprüfen und aktualisieren Sie die Cybersicherheitsstrategien regelmäßig, um den sich ändernden Anforderungen der NIS2-Richtlinie und der sich ständig ändernden Cyber-Bedrohungslandschaft gerecht zu werden.

Dokumentation und Berichterstattung: Führen Sie detaillierte Aufzeichnungen über die Compliance-Maßnahmen und melden Sie, wenn das Unternehmen Sicherheitsvorfälle ereignet hat. Diese Dokumentation ist nicht nur für die interne Nachverfolgung von entscheidender Bedeutung, sondern auch für den Nachweis der Einhaltung der Vorschriften durch die Aufsichtsbehörden.

Wie Mitigant Cloud-nativen Infrastrukturen helfen kann, die Einhaltung der NIS2-Richtlinie zu erreichen

Gemäß der NIS2-Richtlinie müssen die Unternehmen sicherstellen, dass alle Aspekte vor potenziellen Cyberbedrohungen geschützt sind, einschließlich der Cloud-nativen Infrastrukturen, die zum Speichern vertraulicher Informationen oder zum Hosten von Anwendungen oder Diensten für Geschäftszwecke verwendet werden. Unternehmen können verschiedene Maßnahmen ergreifen, um ihre Cloud-Infrastrukturen an die Anforderungen der NIS2-Richtlinie anzupassen, z. B.: Unternehmen haben mehrere Möglichkeiten, ihre Cloud-Infrastrukturen auf die Einhaltung der NIS2-Richtlinie vorzubereiten:

  • Bestandsaufnahme der verfügbaren Cloud-Ressourcen: Eine Bestandsaufnahme der verfügbaren Cloud-Ressourcen in verschiedenen Cloud-Diensten und Regionen würde helfen, den Status der Cloud-Infrastruktur zu ermitteln. Es könnte auch verwendet werden, um potenzielle Risiken zu analysieren, die sich auf die Cloud-Ressourcen auswirken könnten, was dazu beitragen würde, Prioritäten zu setzen, welche Ressourcen zuerst sicher konfiguriert werden sollten.
  • Cloud-Infrastruktur sicher konfigurieren: Die Cloud-Infrastruktur muss sicher und korrekt konfiguriert sein, um sicherzustellen, dass Unbefugte sie nicht für Cybersicherheitsvorfälle ausnutzen können. Die Einhaltung von Cloud-Sicherheitsstandards und Best Practices, z. B. ISO 27001, PCI-DSS oder CIS-Benchmarks, hilft bei der Messung und Verwaltung der Sicherheitslage der Cloud-Infrastruktur.
  • Cloud-Infrastruktur überwachen: Die Aktivierung der Cloud-Infrastrukturüberwachung würde sicherstellen, dass die Cloud-Ressourcen ordnungsgemäß funktionieren. Verdächtige Aktivitäten könnten erkannt werden, indem die erforderlichen Warnmeldungen ausgegeben werden und die Reaktionszeit auf potenzielle Cybersicherheitsvorfälle verkürzt wird.
  • Überprüfen Sie proaktiv die Sicherheit und Cyberresistenz der Cloud: Die Cloud-Infrastruktur muss auf potenzielle Bedrohungen vorbereitet sein, die sich auf alle Cloud-Ressourcen auswirken und jederzeit auftreten können, um die Auswirkungen potenzieller Cybersicherheitsvorfälle zu vermeiden und zu minimieren. Regelmäßige Cloud-Sicherheitstests und -bewertungen würden dazu beitragen, potenzielle Sicherheitslücken und blinde Flecken zu erkennen, die Angreifer ausnutzen könnten.
  • Entwickeln Sie Notfallpläne: Im Falle von Cybersicherheitsvorfällen würde ein Notfallplan dazu beitragen, die Auswirkungen auf die Entitäten und die Clouds zu minimieren, die Grundursachen zu analysieren und die Vorfälle zu beheben. Auf dieser Grundlage könnten neue Cybersicherheitsmaßnahmen entwickelt und umgesetzt werden, um Vorfälle in Zukunft zu vermeiden.

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  • Führen Sie eine Bestandsaufnahme der Cloud-Ressourcen in verschiedenen Cloud-Diensten und Regionen durch und überwachen Sie die Cloud auf unerwünschte Änderungen und verdächtige Aktivitäten. Lesen Sie mehr hier https://www.mitigant.io/advanced-posture-security.
  • Führen Sie automatisierte und On-Demand-Cloud-Sicherheitsbewertungen durch, um Sicherheitsrisiken in den Cloud-Ressourcen zu erkennen und zu beheben Kubernetes Infrastruktur.
  • Erzielen Sie die kontinuierliche Einhaltung von Cloud-Sicherheitsstandards und Best Practices wie ISO 27001, CIS Benchmarks, PCI-DSS und BSI C5.
  • Bereiten Sie die Cloud darauf vor, gegen Cyberangriffe gewappnet zu sein, indem Sie automatisierte Cloud-Angriffsemulationen verwenden, um Sicherheitslücken zu erkennen. Mitigant Cloud Immunity ist ein innovatives Produkt, mit dem Unternehmen Cloud-Angriffsemulationen schnell und sicher ausführen können. Lesen Sie hier mehr: https://www.mitigant.io/cloud-immunity.